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Weinberge Rems-Murr-Kreis

Remstalweg-Geschichte: Weinbau, Kernenturm und Yburg [Ausflug]

Der ehemalige Remstal-Höhenweg des Schwäbischen Albvereins wurde im Zuge der Remstalgartenschau 2019 zum Remstalweg umbenannt und neu beschildert. Eingut ausgeschilderter langer Weg mit vielen Abzweigungen, Themenwegen und Zwischenetappen, die gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind.

Bei Gelegenheit werde ich alle 11 Etappen des ganzen Weges gehen, immerhin 212 Kilometer. Für den kurzen Herbstausflug reichten vorerst die ersten 10 Kilometer von Fellbach bis Stetten, durch die prägendste Kulturlandschaft des unteren Remstals, die Weinberge.

Weinbau im Remstal

Es ist nicht ganz geklärt, seit wann im Remstal Wein angebaut wird. Natürlich besteht der große Verdacht, dass die Kultur des Kelterns ein römischer Import war, wenn die Reben hier auch nicht so viel Sonne abbekommen, wie südlich der Alpen. Sicher nachgewiesen ist der Weinbau erst im frühen Mittelalter. Bis ins 19. Jahrhundert waren die meisten Hänge mit Wein bepflanzt. Viele Faktoren führten zu einem drastischen Rückgang der Weinkultur im Remstal, geradezu dramatisch war der versehentliche Import der Reblaus aus Amerika, der viele Reben zum Opfer fielen. Wo die Weinstöcke nicht zu retten waren, legte man Streuobstwiesen an.

Doch auch wenn die Reblaus ein Trauma für den schwäbischen Weinbau war, so hat sich die Weinkultur vor Ort bis heute entwickelt. An den Hängen gedeihen prämierte Tropfen und Weinbesen (temporäre Gasthäuser mit kleiner Karte und Ausschank der lokalen Land- und Weinwirte) laden zum Verkosten ein. Die Weinberge prägen die Landschaft und die Kultur der Region.

Kernenturm

Der Schwäbsiche Albverein e.V. ist im Remstal mit mehreren Ortsvereinen und einem dichten Wegenetz vertreten. Die Touren hier haben einen besonderen Charme durch Abwechslung zwischen Kultur und Natur, besonders an den Südhängen: In den Tälern, entlang der Remstalbahn-Linie reihen sich Gemeinden, Städte mit Industrie, die Hänge sind bedeckt von Weingärten und Streuobstwiesen und auf den Höhenlagen stehen Wälder.

Im Schurwald oberhalb von Kernen steht der Kernenturm 513 Meter ü.N.. Der Turm ragt noch einmal 27 Meter über die Baumwipfel und belohnt mit einem beeindruckenden Ausblick über den Schurwald. Der Schwäbische Albverein e.V. erbaute mehrere Türme, dieser war aber 1896 der erste. 1930 mauerte man daneben noch eine Schutzhütte.

Yburg

In den Weinbergen über Stetten im Remstal steht die kleine würfelförmige Ruine der Yburg, umgeben von modernen Skulpturen. Ein genaues Datum ihrer Erbauung ist nicht bekannt, wird aber auf das frühe 14. Jahrhundert geschätzt. Sie war als reine Wohnburg erbaut worden und besaß keine Wehranlagen. Der Sitz des Truchsess von Stetten verlor aber schnell wieder an Bedeutung. 1443 erwarb das Haus Württemberg die kleine Burg und überließ sie lange ihrem Schicksal. 1659 wurde die Burg renoviert und erweitert. 1761 ließ Carl-Eugen von Württemberg die Anlage bis auf die heute noch sichtbaren Reste abreißen.

Die Gemeinde Stetten erwarb die Ruine 1969 und machte sie der Öffentlichkeit zugänglich. Sie fügt sich harmonisch in ihre Umgebung und wird von den ansässigen Weinerzeuger für Verkostungen genutzt.


Weitere Informationen

Der Remstalweg

Etappe 1 des Remstalwegs von Fellbach bis Strümpfelbach

Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Remstal#Weinbau

https://tuerme-wanderheime.albverein.net/aussichtstuerme/kernenturm-uber-stettenremstal-rems-murr-kreis/#%C2%A7%201

https://de.wikipedia.org/wiki/Kernenturm (hier sind ein paar sehenswerte historische Postkarten abgebildet)

https://de.wikipedia.org/wiki/Yburg_(Remstal) (Fotos der Skulpturen rund um die Ruine)

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