Familie Schiller in Ludwigsburg
Der arme Johann Caspar Schiller (1723-1796) war erfolgreicher aber unglücklicher Offizier (Obristwachtmeister) und Wundarzt im Regiment unter Herzog Carl Eugen.
Zusammen mit seiner Frau Elisabetha Dorothea und seinen sechs Kindern, darunter natürlich der berühmte Spross Friedrich Schiller (1759-1805), lebte die Familie Schiller in der Ludwigsburger Wilhelmstraße (heute logiert hier das Restaurant zum goldenen M). Hinter dem Haus lebte Johann Caspar seine eigentliche Leidenschaft, den Obstbau. Aus Apfelkernen zog und veredelte, hegte und pflegte er zig Apfelbäume.

Tausende Apfelbäume ziehen auf die Solitude
Sein Landesherr hatte irgendwann ein Einsehen mit dem Obstgärnter und ernannte ihn zum Leiter der herzöglichen Hofgärten auf dem Schloss Solitude. Diese Baumschule zu Solitude war angeblich die größte im ganzen Süddeutschen Raum, immerhin hatte Schiller aus Ludwigsburg 4.000 Apfelbäume mitgebracht. In dieser Aufgabe blühte er auf und verfasste mehrere Werke über den Obstbau. Seine „Baumzucht im Großen“ war bis ins 20. Jahrhundert Standard.
Streuobstwiesen haben bis heute eine wichtige kulturelle (fast identitätsstiftende) Bedeutung in Schwaben.
Angeblich verwahrte Friedrich Schiller immer ein paar faule Äpfel „zur Inspiration“ in seiner Schreibtischschublade.

Mehrere Städte beanspruchen die Schillers für sich. Vorher lebte die Familie in Marbach am Neckar, wo auch Friedrich Schillers Geburtshaus steht. Johann Caspar Schiller ist in Gerlingen beerdigt.
Quellen:
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Kaspar_Schiller
https://www.schillersgeburtshaus.de/seite/315883/schillers-familie.html
„Poesiealbum – Poesie der Dinge“ Ludwigsburg Museum, Ludwigsburg 2016.